„Ich habe ganz viele Lieblingslieder“

Rolf Zuckowski erzählte den Schülerfloh-Reportern über sein Leben, die Musik und wie gerne er den Fluss in Hamburg mag.
Rolf Zuckowski erzählte den Schülerfloh-Reportern über sein Leben, die Musik und wie gerne er den Fluss in Hamburg mag.

Einmal Rolf Zuckowski treffen: Diesen Wunsch erfüllten sich die Schülerfloh-Reporter Mette und Liza (Arngast) sowie Stefan und Leah (Hafenschule).
Was sie dabei alles herausgefunden haben, könnt Ihr hier lesen...


Wie finden Sie es Lieder zu schreiben?
Spannend. Wenn man gute Ideen hat, kann es ganz schnell gehen. Wenn man keine guten Ideen hat, dann muss man irgendwann wieder aufhören. Dazwischen liegt das, woraus ein Song entsteht. Mir macht es zum Glück immer noch Spaß. Früher habe ich allerdings mehr Ideen gehabt als heute, das sage ich ganz ehrlich.


Welche Musik hören Sie selber gerne?
Ich mag sehr gerne Musik mit vielen Gitarren, also Folk, Rock oder auch richtige Volksmusik. Ich finde es schön, wenn Lieder mir Geschichten erzählen, wie bei „Wir sind Helden“. Toll finde ich auch Peter Fox, der ist ja nicht jemand der viel mit Gitarren macht, aber er macht musikalisch tolle Sachen. Aber ich höre auch gerne Klassik, das tut mir gut und entspannt mich. Ich bin aber auch immer neugierig auf neue Dinge. Darum höre ich oft Sachen, die ich vorher noch nicht gehört habe. Aus diesem Grund bin ich ein Wellenreiter. Einen einzigen Rundfunksender kann ich oft nicht allzu lange hören, sondern ich bin dann mal hier und mal dort.


Welches von Ihren eigenen Liedern gefällt Ihnen am besten?
Das kann ich nicht sagen. Dann müsste ich ähnlich nachdenken, welches meiner Kinder ich am liebsten habe, denn die Lieder sind ja eigentlich auch meine Kinder. Es hängt sehr von den Lebens- und Stimmungslagen ab. Manchmal tut mir ein Lied besonders gut. In der Weihnachtszeit ist es vielleicht ein wenig anders als in der Sommerzeit. Wenn jemand uns gerade verlassen hat, was in meinem Lebensalter ja auch passiert, dann geht einem etwas anderes durchs Herz, als wenn gerade jemand geboren wurde. Es gibt aber Lieder, die sich stark verselbstständigt haben. Auf die bin ich besonders stolz. Zum Beispiel „Wie schön, dass du geboren bist“ wird wahrscheinlich jeden Tag ein paar tausendmal gesungen. Aber auch ganz leise Lieder wie „Ich schaff das schon“ oder „So wie du bist“ sind wichtig und machen Menschen Mut.

 

Haben Sie schon einmal den Text auf der Bühne vergessen?
Ja, als es zum ersten Mal passierte, das war ungefähr vor 20 Jahren, bin ich fast im Erdboden versunken. Das war nämlich eine Live-Fernsehsendung. Danach habe ich zu mir selber gesagt: „Guck mal, auch das überlebst du“. Blackouts gehören in meinem Beruf dazu. Aber manchmal ist so ein Aussetzer auch die Chance auf den Höhepunkt des Abends, wenn man damit lustig und ehrlich umgeht.


Wo wohnen Sie?
Ich wohne in Hamburg an der Elbe, in dem Stadtteil Blankenese. Ich habe das Glück, genau auf den Fluss herunterzugucken, viele Schiffe zu sehen und viel Wetter zu erleben, wie Wind und Wolken.


Wenn Sie drei Wünsche hätten, welche wären das?
Ich sage mal, was ich mir jetzt gerade wünschen würde: erstens, dass ich pünktlich und heil nach Hause komme, denn es gibt nämlich heute Abend ein Konzert und zu spät auf der Bühne stehen heißt, meistens auch im Stress zu sein. Dann wünsche ich mir, dass der Fluss an dem ich lebe, das ist die Elbe, niemals ein Kanal wird und dass alle Menschen, die mit dem Fluss leben, sich freuen, dass er fließt und eine Lebensader ist. Dann bin ich natürlich noch Papa und Opa und möchte noch ganz viele Jahre mit meinen Kindern und Enkelkindern haben und wünsche mir, dass ich mit einem ganz jungen Herzen uralt werde.


Singen immer die gleichen Kinder mit Ihnen?
Das wäre schwierig, denn ich mache jetzt ungefähr seit 30 Jahren Musik mit Kindern. Die meisten Kinder, mit denen ich gesungen habe, sind nun schon Mamas und Papas geworden. Aber ich singe auch aus anderen Gründen immer mal wieder mit anderen Kindern. Ich komme in Deutschland weit herum und darum sind es öfter mal Kinder aus der Gegend, in der der ich gerade bin oder auch Kinder, die mir in den Wochen davor gerade ganz besonders aufgefallen sind. Vielleicht, weil sie sehr fröhlich sind und weil man sie auch ein bisschen belasten kann, damit sie auf so einer großen Bühne keine Angst bekommen. Schön singen sollten sie auch, aber vor allem sollte man ihnen gerne zuhören. Dann kann da auch gerne mal ein falscher Ton dabei sein.


Wo finden sie die Kinder, die mit Ihnen singen?
In den frühen Jahren meiner Arbeit waren das alles Kinder aus der Familie und dem Freundeskreis. Dann wurden es allmählich Chöre, die mit mir gesungen haben. Aus denen habe ich dann einzelne Kinder angesprochen. Es schreiben mir auch schon einmal Kinder, ob sie nicht mit mir singen könnten und denen sage ich dann immer, dass es besser wäre, wenn ich sie zufällig in ihrem Chor finde. Dann bitte ich sie aber noch um Verständnis, dass ich auch keine Auswahl oder gar ein Casting mache, denn das mag ich gar nicht.